Der letzte Tag des Jahres wird in Japan Omisoka genannt. Das traditionelle Fest für den Jahresbeginn heißt O-Shōgatsu und wird am 1. Januar - nach gregorianischem Kalender - gefeiert. Bis zu Beginn der Meiji-Ära im 19. Jahrhundert wurde das Neujahr nach dem chinesischen Kalender gefeiert - zum Frühlingsbeginn. Zu dieser Zeit wurde Neujahr gemeinsam mit China, Korea und Vietnam begangen.

Seit der Einführung des gregorianischen Kalenders im Jahr 1873 wurde das Neujahrfest auf den 1. Januar verlegt, den Tag, an dem es die meisten Länder der Welt feiern.

Neben den modernen Feierlichkeiten ist das Land der aufgehenden Sonne aber immer noch in seinen faszinierenden Traditionen verwurzelt, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die wichtigste Zeremonie nennt sich Hatsumōde und sieht am Neujahrstag den Besuch eines heiligen Ortes vor. Ab Mitternacht werden in den Tempeln 108 Mal die Glocken geläutet. Nach buddhistischer Tradition steht jeder der 108 Glockenschläge für eine der Sünden Buddhas. Durch das Läuten werden die Sünden ausgelöscht, die jeder Japaner in sich trägt und man geht gereinigt ins neue Jahr.

Das Neujahrmenü besteht aus speziellen, traditionellen japanischen Gerichte. Die Zoni-Suppe (eine Gemüse-Suppe) wurde jahrhundertelang von den Samurais zum Neujahr und vor Beginn einer Schlacht verzehrt. Soba, eine Mischung aus Nudeln und Spaghetti, stehen wegen ihrer Größe für ein langes Leben. Dadurch, dass sie nicht gekaut werden müssen und sehr gut verdaulich sind, helfen sie dabei, die bitteren Pillen besser zu schlucken, um das Leben unbeschwert fortzuführen.

Natürlich wird in Japan das neue Jahr auch auf westliche Art und Weise gefeiert. Die Stadtbezirke Shibuya und Shinjuku in Tokio sind die beliebtesten Partyzonen, in denen sich Tausende von Menschen anfinden, um das neue Jahr zu feiern. Um Mitternacht wird der Himmel dann von einem sagenhaften Feuerwerk erleuchtet. Eine spannende Art, die letzte Nacht des Jahres zu verbringen.

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